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Jeder Ton soll klangvoll sitzen

Volkschor probt intensiv Bachs Weihnachtsoratorium - Schwedische Musik folgt im nächsten Jahr

VON DIETMAR FRATZFoto Prowo2019 300x199 Untertitel

Bergheim. „Jauchzet, frohlocket“, so wird bei Johann Sebastian Bach die Weihnacht eingeläutet. Der Volkschor Bergheim hat das berühmte Weihnachtsoratorium für sein Konzert am vierten Foto Prowo2019 LLAdventssonntag auf den Pulten liegen. Mit einem intensiven Probenwochenende brachte Dirigent Christian Letschert-Larsson die 60 Chorsängerinnen und -sänger zu Schliff und Glanz für die barocke musikalische Weihnachtsgeschichte.

„Das Werk ist alle paar Jahre mal dran“, sagt der Musikdirektor der Stadt. Zuletzt hat der Volkschor die ersten drei Kantaten des Oratoriums, die auch in diesem Jahr wieder im Medio erklingen sollen, 2012 aufgeführt. Manches sei noch im Gedächtnis, sagt Letschert-Larsson.

„Aber man muss es, auch für neue Sänger, immer wieder neu erarbeiten“, sagt der Chorleiter, der von den Sängern vertraut LL genannt wird.

Seit September studiert er mit dem Chor, der im nächsten Jahr 170 Jahre alt wird, Choräle, Fugen und Chorsätze der biblischen Geschichte von Bethlehem ein. „Das Probenwochenende ist der Knackpunkt“, sagt die Vorsitzende Ilona Heinen. Dann zeige sich, wie gut die Chorpartien gelängen.

„In einer Kirche wird wegen des Nachhalls einiges verziehen. Aber im vergleichsweise trockeneren Medio muss jeder Ton sitzen. Aber dann ist es wegen der hohen Transparenz umso schöner“, weiß Christian Letschert-Larsson. „Ihr müsst jede Note aussingen und im Legato bleiben“, verlangt er vom Chor bei einem Choral. „Das ist ein tolles Stück und sehr beliebt, aber auch sehr schwer“, betont der Chorleiter.

Gut präpariert sind die Sänger – zehn davon verstärken aus anderen Letschert-Larsson-Chören das Ensemble – auch durch Einzelproben, bei denen Hubert Pesch am Dirigentenpult mithilft, und regelmäßige Stimmbildung unter anderem zu Tongebung und Atmung, die der Kerpener Fachmann Hartmut Singer den wöchentlichen Proben vorschaltet. Die ersten Proben seien hart gewesen, „aber jetzt macht es Spaß, wenn es langsam Kunst wird“, sagt Letschert-Larsson.

Mit von der Partie wird wie gewohnt die Kammerphilharmonie mit Konzertmeister Alexander Yakoniuk sein. Für die Solopartien konnten die Neu-Bottenbroicher Sopranistin Annabelle Heinen, Sibylla Maria Löbbert (Alt), Joachim Streckfuß (Tenor) und Erik Sohn (Bass) verpflichtet werden, die alle in Köln Gesang studiert haben. „Die passen stimmlich gut zusammen, weil sie schlank singen können“, erläutert Letschert-Larsson.

Verzichten müssen die Konzertbesucher auf die traditionellen Mitsing-Weihnachtslieder. „Das passt nicht zum Oratorium“, sagt der Dirigent. Zum Mitsingen lädt der Chor wie jedes Jahr in die Fußgängerzone ein. Am Samstag, 7. Dezember, beginnt das Freiluft-Singen um 11 Uhr vor der Marienapotheke. Und im April startet ein Projekt mit dem schwedischen Werk „Gott in Verkleidung“ von Lars Erik Larsson, zu dem auch Gastsänger willkommen sind.

Das Weihnachtsoratorium beginnt im Medio am Sonntag, 22. Dezember, um 19 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf ab 16,90 (ermäßigt 8,45) Euro, an der Abendkasse ab 18,50 (9,25) Euro.

www.medio-rhein-erft.de